Ganz wichtiger Sieg gegen Sarnen!
Gunzwil mit knapper Pausenführung
Die Kramis-/Kappeler-Elf war von der ersten Minute an gewillt eine erneute Reaktion auf die Küssnacht-Niederlage zu zeigen. Kampf sowie Einsatzwille stimmten über die ganzen 90 Minuten. Bereits in der 2. Minute musste die Partie kurz unterbrochen werden, da die Technik beim Schiedsrichter-Trio nicht wunschgemäss funktionierte, der Schaden konnte aber rasch behoben werden. Beide Teams agierten aus einer kompakten Defensive heraus und das Spiel entwickelte sich zu einer rassigen 2. Liga-Partie bezüglich Intensität und Tempo bei sommerlichen Bedingungen. In der 9. Minute wurde Kronenberg am hinteren Pfosten sträflich freigelassen und der Gunzwiler Routinier konnte mit dem Fuss zur frühen Führung für die Michelsämter einnetzen. Danach entwickelte sich ein Spiel mit viel Kampf, Einsatz und auch spielerischen Elementen, dies fand jedoch alles vorwiegend zwischen den beiden Strafräumen statt. Der Gast aus Obwalden deutete immer wieder mal sein spielerisches Potenzial an, konnte es aber nicht bis in die gefährliche Zone ausspielen. In der 32. Minute kam dann Makumbi praktisch aus dem Nichts zu einer sehr gefährlichen Aktion, machte aber eindeutig zu wenig daraus. Gunzwil war in dieser Phase kurzzeitig am Drücker, konnte sich aber keine weiteren Topchancen kreieren. Die Schlussphase der 1. Halbzeit gehörte dann dem FC Sarnen, welcher in der 43. und 44. Minute noch zu zwei guten Gelegenheiten kam, diese aus Sicht der Einheimischen aber glücklicherweise nicht nutzen konnten und so pfiff der bis dahin solide Schiedsrichter Gärtner zum verdienten Pausentee.
Michelsämter bringen Sieg über die Zeit
Die 2. Partie begann mit einer Bogenlampe von Makumbi in der 49. Minute, welche länger und länger wurde und beinahe Rondinelli im Tor der Gäste überraschte. Die nächste gute Aktion hatte dann Gassmann nur zwei Minuten später, aber sein Schuss wurde noch entscheidend abgelenkt. In der 56. Minute wurde dann ein Sarner in leicht abseitsverdächtiger Position im Strafraum der Gastgeber zu Fall gebracht, aber die Proteste der Michelsämter blieben unerhört und Gärtner zeigte auf den Punkt. Diese Chance liess sich Liga-Topscorer Rohrer nicht nehmen und erzielte nach 57 gespielten Minuten den Ausgleich. Die Kramis-/Kappeler-Elf war jedoch keineswegs geschockt und probierte vehement zu reagieren. Die absolute Topchance war zwar nicht gleich dabei, aber die Michelsämter spielten weiter durchaus munter nach vorne. In der 67. Minute wurden dann die Angriffsbemühungen belohnt und Till Fleischli konnte nach Vorarbeit von Furrer den umjubelten 2:1-Führungstreffer erzielen. Die Partie flachte nun in den nächsten 10 Minuten ein bisschen ab. Die Schlussphase wurde mit einem Weitschuss der Obwaldner nach 78 Minuten eingeläutet. In der 84. Minute hatte dann der kurz zuvor eingewechselte Wirz die bis dahin grösste Ausgleichschance, verzog aber seinen Schuss am linken Pfosten vorbei. Nun folgte eine dramatische Schlussphase, in welcher vor allem die recht lange Nachspielzeit turbulent war. Zuerst hatte Gunzwil nach 93 Minuten die Möglichkeit die Partie zu beenden, bevor Sarnen in der 94. Minute noch einmal eine absolute Top-Möglichkeit auf den Ausgleich vergab. Nun schien fertig zu sein, aber nein es gab noch ein fast unglaubliches Schlussbouqet in dieser Partie, da Schiedsrichter Gärtner offenbar Gefallen an dieser Partie hatte und lange nachspielen liess, obwohl es ausser den normalen Wechseln kaum Unterbrüche gab in der 2. Halbzeit. In der 95. Minute überschlugen sich dann die Ereignisse. Ramundo setzte zu einem Tackling an, aber Schiedsrichter Gärtner interpretierte dies als Foulspiel und zeigte zum Schock aller Heimfans auf den Punkt. Topscorer Rohrer schnappte sich die Kugel und marschierte locker und lässig zur Tat, aber er hatte die Rechnung ohne den «sauschnell» reagierenden Süess gemacht und auch sein Kopfball nach der Parade vom Gunzwiler Schlussmann verfehlte das Ziel. Danach war die Partie fertig und Gunzwil hatte gewonnen, aber die Aufregung war noch nicht vorbei. Gärtner schickte Ramundo noch mit gelb-rot vom Platz. Was war passiert? Ramundo sagte dem Schiedsrichter die Worte: «Das war doch kein Penalty» und wurde dafür mit der zweiten gelben Karte belohnt. Schiedsrichter Gärtner bewies in dieser Szene voller Emotionen nun wirklich kein Fingerspitzengefühl, vor allem bei einem Spieler wie Ramundo, welcher sonst für ein sehr faires Spiel bekannt ist. Nun ja, das Wichtigste war, dass Gunzwil die drei Punkte im Trockenen hatte und dies wurde auch ausgiebig gefeiert.
Thriller geht weiter
Puuh, war das eine Schlussphase in diesem Spiel. Gunzwil konnte sich dank Kampf, Einsatzwille und Leidenschaft drei ganz wichtige Zähler im Abstiegskampf sichern. In der Tabelle machten die Michelsämter dadurch gleich einen Sprung auf Platz 8. Aber der Vorsprung auf den vermeintlichen Strich (Platz 12) beträgt weiterhin nur zwei Punkte. Nun folgen drei Endspiele für die Kramis-/Kappeler-Elf, allesamt gegen direkte Konkurrenten. Der Auftakt zu diesem heissen Finale folgt auswärts gegen Aegeri, gefolgt vom Heimspiel gegen Eschenbach, bevor es dann nochmals auswärts gegen den SC Obergeissenstein geht. Die Personalsituation bleibt aufgrund der Sperre von Ramundo im nächsten Spiel angespannt, aber die Michelsämter werden sicherlich besonders motiviert sein, nach einer Woche Meisterschaftspause, auswärts im Zugerland zu punkten. Das Spiel in Aegeri findet am Sonntag, 26. Mai um 15 Uhr statt und die Gunzwiler Jungs freuen sich über jede lautstarke Unterstützung vor Ort. Hopp Gonzbu!
Gunzwil – Sarnen 2:1 (1:0)
Linden - 250 Zuschauende. SR: Gärtner. - Tore: 9. Kronenberg 1:0. 57. Rohrer 1:1 (Foulpenalty). 67. Till Fleischli 2:1. – FC Gunzwil: Süess; Elia Ramundo, Fischer, Jurt, Fankhauser; Furrer, Kronenberg, Till Fleischli, Schumacher (88. Koch); Makumbi (78. Tamang), Gassmann (72. Erni). – FC Sarnen: Rondinelli; Bode, Dos Santos (82. Wirz), Schmidlin; Livio Fanger (68. Imfeld), Baumann, Rapelli, Braschler; Mauro Fanger (60. Ruckli), Rohrer, von Ah (78. Brun). - Bemerkungen: 96. Rohrer verschiesst Foulpenalty. 96. Elia Ramundo Platzverweis (Ampelkarte). Gunzwil ohne Terzimustafic, Rogger, Sergio Ramundo, Isler (alle verletzt), Luca Fleischli, Stocker (im Aufbau) und Martini (Militär).