Wenn das Resultat zur Nebensache wird
Sportliches Geschehen ist rasch erzählt
Bevor wir zum absoluten Highlight dieser Partie kommen aus Gunzwiler Sicht wollen wir natürlich auch das sportliche Geschehen kurz zusammenfassen. Die Kramis-/Kappeler-Elf war sicherlich mit dem Ziel auf die Wartegg gereist im letzten Auswärtsspiel der Rückrunde doch noch einmal dreifach zu punkten. Die Ausgangslage für das Heimteam hingegen war klar. Mit einer Niederlage wäre es sehr, sehr eng geworden im Abstiegskampf. Was die Gunzwiler danach aber in der 1. Halbzeit zeigten war an Tristesse kaum zu überbieten. Die Michelsämter zeigten einmal mehr eine enttäuschende Leistung auf fremden Terrain. Bereits in der 9. Minute nahm das Unheil seinen Lauf, als die Michelsämter Defensive leichtfertig einen Penalty provozierte und das Heimteam somit früh auf Kurs brachte. Die Gäste waren aber auch danach zu keiner Reaktion fähig und somit überraschte es nicht, dass es nach knapp 20 Minuten bereits 2:0 stand. Nur kurze Zeit später musste dann Gunzwil-Torhüter Felix nach einem hartem Einsteigen seines Gegenspielers ausgewechselt werden. Er wurde durch die FCG-Legende Lüthi, welcher mit fast 41 Jahren nochmals auf der Gunzwiler Ersatzbank Platz nahm, ersetzt. Die Einwechslung von Lüthi änderte freilich nichts am Spielgeschehen. Erst in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit wachten die Gäste plötzlich auf und hatten dann durch Nurmi sogar eine absolute Top-Chance den Anschlusstreffer zu erzielen, aber der Ball verfehlte das Ziel knapp.
Auch die Geschichte der 2. Halbzeit ist schnell erklärt. Für Gunzwil war es eine klassische Kehrauspartie, in welcher man nicht mehr die nötige Spannung herbrachte, um wirklich die Chance auf etwas Zählbares zu haben. Das Heimteam hingegen verwaltete die Führung mehr oder weniger souverän und setzte den Deckel auf die Partie mit dem 3:0 in der 80. Minute. Natürlich hätten die Gäste auch mit der einen oder anderen Entscheidung des Referees hadern können, aber dazu war einfach auch die Leistung insgesamt zu dürftig. So war die Partie kurze Zeit später fertig und beide Teams durften sich über den Klassenerhalt freuen.
Die wunderbare Geschichte mit dem Comeback von Luca Fleischli
Es lief bereits die 86. Minute auf der Wartegg und die Partie war längst entschieden. Doch diese Szene wird für immer und ewig mit der FCG-Familie in Verbindung bleiben. Luca Fleischli wurde unter tosendem Applaus für Matias Nurmi eingewechselt. Nun ja, eine einfach Einwechslung werden die einen sagen. Nein, denn wer die Geschichte um Luca kennt, dem läuft es effektiv kalt den Rücken hinunter. Es war einmal der 29. April 2022, als der FC Gunzwil in einem 3. Liga-Heimspiel gegen Adligenswil mit 5:2 gewann und dieses Spiel nachträglich wiederholt werden musste. Das war aber im Nachhinein nur ein Nebenschauplatz, denn an diesem 29. April 2022 war noch nicht zu erahnen, dass es 771 (!) Tage dauern würde, bis Luca wieder in einem Meisterschaftsspiel des FC Gunzwil auflaufen würde. Luca erlebte danach eine Geschichte und Odyssee, welche einem wirklich nicht kalt lässt. Kurz nach dem besagten Adligenswil-Spiel musste Luca mit starkem Bauchweh in den Notfall einrücken und nach mehreren Untersuchungen war klar, dass da etwas im Bauch war, was da nicht hingehört, aber es war leider auch so, dass das, was Luca da im Bauch hatte auch etwas sehr Spezielles und nichts Gutes war. Luca erlebte in den vergangenen zwei Jahren sämtliche Hoch und Tiefs, welche man sich nur vorstellen kann. Im Sommer 2023 schien dann bereits alles Gut zu kommen, aber die Krankheit schlug noch einmal brutal zurück am Ende vom vergangenen Jahr. Aber das Kämpferherz Luca, scheinbar schon am Boden, schlug zurück und sagte der Krankheit der Kampf an und wurde belohnt für seinen unbändigen Willen und so durfte er am 8. Juni 2024 sein Comeback feiern. Die Mannschaft hat Luca ebenfalls auf seinem unerbittlichen Weg unterstützt und es ist einfach nur schön, dass es Luca wieder gut geht und wir zusammen mit ihm in die Zukunft gehen können. Danke Luca und Danke FCG-Familie.
Rückblick auf die Saison 2023/2024
Die Kramis-/Kappeler-Elf hat das Saisonziel Ligaerhalt geschafft. Herzliche Gratulation an die Mannschaft. Zeit ein bisschen genauer auf die Saison zurückzublicken. Die Heimstärke war am Schluss das Puzzle zum Ligaerhalt. 24 (!) der insgesamt 32 Zähler erspielten sich die Michelsämter auf dem heimischen Terrain. Eine starke Bilanz, zeigt aber auch auf, dass sich die Gunzwiler auf den fremden Plätzen oft in enttäuschender Verfassung präsentiert haben. Vor allem die Rückrunde mit nur zwei Punkten auswärts hätte beinahe zum Schluss den Klassenerhalt gekostet. Nach dem furiosen Auftakt in Schattdorf (4:4) und dem Punktgewinn in Willisau (0:0) hagelte es auswärts nur noch Niederlagen mit zuletzt fünf Nullern am Stück. Dies muss auf die neue Saison sicherlich verbessert werden, damit man etwas mehr Luft hat im Kampf um den Ligaerhalt. Sicherlich waren Sandro Kramis und Peter Kappeler oftmals nicht um die Kaderbreite zu beneiden durch verschiedene Abwesenheiten wie Verletzungen oder Militär. Hier sollte sich auf die neue Saison aber eine gewisse Linderung einstellen.
Jetzt gilt es aber zuerst einmal die Batterien aufzuladen, bevor dann Anfang Juli der neue Trainer Dany Bolliger zusammen mit seinem Assistenten Sandro Erni die Vorbereitung auf die neue Saison aufnehmen und so mit neuem Schwung und frischen Elan an die kommenden Aufgaben herangehen wollen. Über allfällige Kaderänderungen neben dem Rücktritt von Sandro Fischer wird zu einem späteren Zeitpunkt berichtet. Die neue Spielzeit beginnt am Samstag, 10. August 2024. Wir danken allen FCG-Fans für den unglaublichen Support, sei es an Heim- oder Auswärtsspielen und freuen uns schon jetzt auf die nächste Saison in der 2. Liga regional. Hopp Gonzbu!
Obergeissenstein - Gunzwil 3:0 (2:0)
Wartegg - 200 Zuschauende. SR: Ukaj. - Tore: 9. Komani 1:0 (Foulpenalty). 19. Caluori 2:0. 80. Uebelmann 3:0. – SCOG: Greter; Caluori, Kok, Meier, Albisser; Zai, Stalder, Wicki, Bassi; Komani, Uebelmann – Gunzwil: Felix (29. Lüthi); Elia Ramundo, Fischer (57. Felix), Erni, Fankhauser (57. Rogger); Furrer, Stocker, Till Fleischli, Tamang (57. Koch); Schumacher, Nurmi (86. Luca Fleischli). – Bemerkungen: 81. Elia Ramundo Platzverweis (gelb-rot). 86. Luca Fleischli mit Comeback nach 771 Tagen. Gunzwil ohne Terzimustafic, Süess, Fähndrich Sergio Ramundo, Isler (alle verletzt), Martini, Gassmann (beide Militär), Jurt (abwesend), Makumbi (nicht im Aufgebot) und Kronenberg gesperrt.