, Müller Marc

Gunzwil steigt nach 10 Jahren in die 3. Liga ab!

Am Schluss sollte es nicht sein. Die 1:5-Auswärtsniederlage zum Saisonabschluss in Altdorf besiegelte den Abstieg in die 3. Liga. Die Michelsämter müssen fortan wieder kleinere Brötchen backen.

 
FC Altdorf - FC Gunzwil 5:1 (1:0)  
Schützenmatte Altdorf – 450 Zuschauer
Tore: 26. Dario Zgraggen (Penalty) 1:0.51. Raphael Herger 2:0. 60. Pirmin Baumann 3:0. 72. Till Fleischli 3:1. 74. Markus Zurfluh 4:1. 94. Oguz Cil 5:1.
Altdorf: Kai Stutz, Jamin Schürpf (45. Herger), Fabian Nickel, André Gnos, Tobias Nickel (86. Tresch), Dmytro Gryshchenko, Dario Zgraggen, Toni Pavic, Manuel Ruhstaller (63. Zurfluh), Pirmin Baumann (88. Oguz Cil), Janis Manz (63. Hüseyin Cil).
Gunzwil: Moses König, André Furrer, Philippe Kronenberg, Marco Rogger (34. Lopes), Luca Roth, Patrick Oehen (68. Martini), Thimo Fleischli, Elia Ramundo, Ibrahim Terzimustafic (50. Stocker), Till Fleischli, Matias Nurmi (68. Sergio Ramundo). 
Verwarnungen: 10. Toni Pavic, 24. Fabian Nickel, 27. Thimo Fleischli, 67. Markus Zurfluh, 92. Hüseyin Cil.

Schwieriges Unterfangen im Urnerland  

Es war alles angerichtet für einen Fussball-Leckerbissen am vergangenen Samstag in Altdorf. Von vorhinein war klar, dass es kein einfaches Unterfangen werden würde. Einerseits präsentierte sich Altdorf in seinen bisherigen 2 Spielen in dieser kurzen «Rückrunde» in guter Verfassung, andererseits gilt der Sportplatz Schützenmatte in Altdorf allgemein nicht als Lieblingsplatz für gute Ergebnisse der Michelsämter. Bereits nach 3 Minuten wurden die Gäste ein erstes Mal wachgerüttelt, als Altdorf bereits die 1. Grosschance hatte, diese jedoch aus Sicht der Gunzwiler glücklicherweise nicht verwerten konnte. Diese Aktion war aber bei beiden Teams kein «Wachrüttler». Die Partie startete schleppend und bot Fussballliebhabern eher Magerkost als etwas anderes. Beiden Teams war die Nervosität anzumerken, irgendwie auch logisch aufgrund der Wichtigkeit dieses Spiels. In der 20. Minute dann die gefährlichste Aktion für Gunzwil. Ein Freistoss von Marco Rogger wurde zur Vorlage für einen Kopfball von Oehen, dieser sah jedoch im Altdorfer Schlussmann seinen Meister. Ab nun übernahmen die Hausherren das Spieldiktat und liessen dem Gegner wenig Raum und Zeit. In der 26. Minute gingen die Urner durch einen Handspenalty mit 1:0 in Führung. Gunzwil konnte bis zur Pause keine Reaktion auf die Führung zeigen und so führten die Gastgeber nicht unverdient zur Halbzeit.  

Altdorf einfach besser  

Die 2. Halbzeit begann, wie die 1. Hälfte aufgehört hatte. Altdorf setzte die Gäste zunehmend unter Druck und war spielbestimmend. Es dauerte denn auch nicht lange, bis die Urner das 2:0 erzielen konnte. Raphael Herger netzte für seine Farben ein. Gunzwil probierte seine Offensiv-Aktivitäten derweil zu erhöhen, aber irgendwie wollte oder sollte es einfach nicht klappen an diesem Wochenende. Im Gegenteil, nur 9 Minuten nach dem 2:0 folge die vermutliche Vorentscheidung zum 3:0 von Pirmin Baumann. Die Michelsämter warfen nun endgültig nochmals alles nach vorne und tatsächlich brachte Till Fleischli in der 72. Minute einen Funken Hoffnung mit dem 3:1 zurück. Diese wurde jedoch 2 Minuten später buchstäblich wieder zerschlagen. Markus Zurfluh beendete sämtliche Hoffnungen auf ein Fussballwunder. Die Schlussphase gehörte dann wieder eher den Urnern. Die Hausherren mussten nicht mehr und Gunzwil konnte nicht mehr. Das 5:1 in der Nachspielzeit war dann nur noch das Tüpfelchen auf dem i und besiegelte den Abstieg in die 3. Liga. Altdorf konnte sich dank diesem Sieg über den Ligaerhalt freuen.  

Abstieg in einer speziellen Saison  

Ja die Enttäuschung war gross auf dem Spielfeld nach dem Ende, sehr gross sogar. Nach 10 Jahren 2-Liga-Zugehörigkeit, davon sogar 3 Jahre 2. Liga Interregional, müssen die Michelsämter den bitteren Gang in die 3. Liga antreten. Es war sicher eine spezielle Situation mit der nur zur Hälfte ausgetragenen Meisterschaft (13 anstatt 26 Spiele), aber die Mannschaft muss sich an der eigenen Nase nehmen. Die Ausgangslage für die letzten 2 Spiele war schwierig und es kann der Mannschaft auch nicht einen Vorwurf für die Schlussphase gemacht werden. Problematisch waren da eher die ersten 11 Partien im Herbst, als sich die Michelsämter durch Undiszipliniertheiten auf dem Platz immer wieder selbst schwächten und in wichtigen Momenten nicht auf der Höhe waren. Natürlich könnte man jetzt sagen, in einer ganzen Saison hätte man das noch korrigieren können, aber hätte, wenn und wäre zählen nicht, die Situation ist für alle Teams gleich. Der Abstieg kann auch eine Chance schein. Den Fokus neu richten, Batterien aufladen, Motivation tanken und in der nächsten Saison voll angreifen. Zuerst einmal müssen die Spieler und der Staff jetzt aber den Kopf frei bekommen und danach eine ehrliche Analyse machen, wie und wo man den Hebel ansetzen muss.  

Der FC Gunzwil bedankt sich bei allen Anhängern, Zuschauern, Sponsoren und allen, welche den Verein in irgendeiner Weise unterstützen für den Support in der geschichtsträchtigen Saison 2020/2021. Start in die 3. Liga-Saison wird am Wochenende vom 21./22. August 2021 sein. Wir freuen uns, sie auch in der neuen Saison auf der Linden begrüssen zu dürfen.